Riesen Überraschung in dem Deggendorfer Missbrauchsprozess gegen einen Ex-Priester.
Der ehemalige Geistliche hat gestern sein Schweigen gebrochen.
Die Öffentlichkeit war dabei aber ausgeschlossen.
Ob der Ex-Prieser die Taten gestanden hat, wollte ein Gerichtssprecher nicht sagen.
Klar ist aber:
Einem mutmaßlichen Missbrauchsopfer des Mannes ist danach eine Aussage erspart geblieben.
Nächste Woche Donerstag geht der Prozess weiter.
Laut Anklageschrift hat der aus Wuppertal stammende frühere Priester seit Mitte der 1990er Jahre fünf Jungen bei insgesamt mindestens 100 Gelegenheiten sexuell missbraucht.
Der Mann soll außerdem versucht haben, eine 18-Jährige zu vergewaltigen.
Eine Vielzahl der Übergriffe wertet die Anklagebehörde als schweren sexuellen Missbrauch.
Einige der Taten sollen im Raum Mainz geschehen sein.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten zudem Urkundenfälschung, Betrug und Missbrauch von Titeln vor.
Er soll sich so mindestens 100 000 Euro erschlichen haben, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.
Von 2003 bis 2009 saß der Mann nach einem Urteil des Landgerichtes in Karlsruhe wegen Sexualstraftaten für fünfeinhalb Jahre im Gefängnis.
2008 wurde er nach einem kirchengerichtlichen Urteil in Freiburg aus dem Priesterstand entlassen.